Eine der häufigsten Fragen von neuen Schülern und Interessenten ist folgende:
„Wie kann ich lernen, melodische Solos zu spielen?“
Dazu gibt es natürlich mehrere Herangehensweisen. Einige davon sind langwierig, andere theoretisch einfach, dauern aber etwas, bis Du sie verinnerlicht hast.
In diesem Blogpost möchte ich Dir eine Möglichkeit vorstellen, die hervorragend funktioniert: Das Spiel mit Akkordnoten.
Genau genommen immer nur einem Akkordton pro Akkorde, den sogeannten „Guide Tone Lines“.
Hier findest Du eine kleine Video-Demonstration auf Youtube. Du darfst natürlich das Video wie auch diesen Blogpost sehr gerne teilen. Dazu gibt es unten sogar einen Button 🙂
Zum verstehen des melodischen Solospiels brauchst Du leider ein klein wenig Vorbildung. Überspringe einfach alles, was Du schon weisst – oder lies es trotzdem, um zu sehen, ob nicht doch irgendwo Lücken sind.
Akkorde sind 3 Töne einer bestimmten Tonleiter (in unserem Beispiel C-Dur), die zusammenklingen. Damit das auch schön klingt, müssen die Töne in einem gewissen Abstand sein und einer gewissen Bauanleitung folgen. Dieser Abstand nennt sich „Terz“. Die Terz ist ein Intervall, und ein Intervall tut nichts anderes, als den Abstand von 2 Tönen zueinander zu beschreiben. Die Terz kann klein (3 Halbtöne Abstand = 3 Bünde) oder groß (4 Halbtöne Abstand = 4 Bünde) sein. Welche Terz es im entsprechenden Fall ist, bestimmt die Struktur der Tonleiter.
Wenn wir z.B. von der C-Dur Tonleiter ausgehen, hast Du die Töne:
C D E F G A B C. (wir benutzen die Internationale Notenschrift, also gibt es kein H. Deutsches H = int. B)
zwischen E-F und B-C ist ein Halbtonschritt, zwischen allen anderen Tönen ein Ganztonschritt. Von C bis E ist der Abstand dann nach dieser Rechnung 4HT (HT = HalbTöne), weil es jeweils 2 von C nach D und von D nach E sind (2+2=4). Von D nach F sind es 3HT, weil es von D nach E 2 und E nach F nur einer ist (2+1=3). Klar soweit?
Wenn Du nun auf jeden Ton einen Akkord aufbaust, erhälst Du folgendes:
C-Dur – C E G – 4HT + 3HT bzw. große Terz + kleine Terz = Dur Dreiklang.
D-Moll – D F A – 3HT + 4HT bzw. kleine Terz + große Terz = Moll Dreiklang.
Dass ein Dur Dreiklang die Bauanleitung „große Terz + kleine Terz“ und ein Moll Dreiklang „kleine Terz + große Terz“ als Bauanleitung hat, ist einfach so. Es wurde so festgelegt. Frag bitte nicht warum – Musiktheorie und Harmonielehre sind teilweise zwar logisch, teilweise aber auch einfach pures auswendiglernen. Alles verstehen zu wollen, macht Dich nur wahnsinnig und bringt Dir erstmal keinen Vorteil. Also weiter.
So fährst Du dann mit den anderen Tönen fort und raus kommt:
E Moll (E G B),
F-Dur (F A C),
G-Dur (G B D),
A-Moll (A C E) und…
B vermindert (B D F). Da wir den noch nicht brauchen, vergiß ihn erstmal. Es soll nicht zu kompliziert werden.
„Dreiklang“ beschreibt übrigens einen Akkord, der aus 3 Tönen besteht. Es gibt auch Vierklänge, Fünfklänge usw.
Nehmen wir an Du hast jetzt eine Akkordfolge in C-Dur, und zwar eine, die einfach dauernd vorkommt:
|Am |F |C |G |
Wenn Du nun die Akkordtöne über die jeweiligen Akkorde als Melodie / Solo spielst, muss das ja gut klingen, richtig?
Das tut es. Nur klingt es auch etwas… langweilig. Hier kommen die anderen Töne der Tonleiter ins Spiel, die „Color Notes“ genannt werden. Sie geben dem ganzen Farbe.
Wichtig: Wenn Du als ersten Ton über einen neuen Akkord einen Akkordton spielst, klingt das in fast allen Stilistiken hervorragend.
Und genau DAS ist das Konzept, welches ich Dir auf der Gitarre zeigen möchte. Spiele als ersten Ton im Akkord einen seiner Töne.
A-Moll: A C oder E
F-Dur: F A oder C
C-Dur: C E oder G
G-Dur: G B oder D
klingt einfach? Ist es auch – mit der richtigen Herangehensweise! Du musst wissen, wie Du das ganze richtig übst. Genau das liefere ich Dir im freien Mitgliederbereich mit dem neuen Kurs „Melodisches Solospiel“. Hier findest du 4 Videolektionen incl. allen Beispielen als Tabulatur und Noten, sowie insgesamt 13 Jamtracks, um das ganze direkt zu üben. Komplett kostenlos!
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