Test: Ibanez JEM70V SVG Flitzefinger-Gitarren (Steve Vai)

Letztes Update: 
14. August 2016
Von Bernd Kiltz
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NEU! Test Ibanez JEM70V

Bauform Ibanez JEM70V

Pickups und Sound der Ibanez JEM70V

Fazit zur Steve-Vai-Gitarre

NEU! Test Ibanez JEM70V, eine der Steve Vai Gitarren, jetzt mit Video:

Wer sich für eine dieser Steve-Vai-Gitarren interessiert, wird schon ungefähr wissen was auf ihn zukommt: Flacher Hals, Pickups mit viel Output, hervorragende Bespielbarkeit und ein 100% verstimmungsfreies Tremolo. Diese Gitarre kannst Du überall einsetzen, wo maximale Performance gefragt ist. Von Bluesrock über Hardrock, Fusion, progressive Metal und ähnliche Stilrichtung sind die Steve Vai Signature Gitarren mittlerweile zu einem Verkaufsschlager von Ibanez geworden.

Bauform Ibanez JEM70V

Steve Vais Ibanez JEM70V

Die Bauform der JEM70V ist ganz klar im Bereich „Moderne Strat“ einzusiedeln. Der Korpus ist etwas spitzer und kantiger als der einer normalen Fender Strat, die Abflachungen für den rechten Arm und die „Bauchfräsung“ fallen dafür sogar leicht großzügiger aus. Wenn man die Gitarre in die Hand nimmt, merkt man sofort, warum die JEM-Serie so beliebt ist: Sie spielt sich fast von selbst. Ergonomischer kann man meiner Meinung nach eine Gitarre nicht bauen. Super flache Saitenlage, optimale Bespielbarkeit auch in den hohen Lagen. Obwohl die Gitarre „Made in Singapur“ ist, ist die Verarbeitung bei meinem Exemplar vorbildlich. Ich weiß nicht, was einige Leute haben… Viel besser habe ich es auch bei diversen Custom Shops noch nicht gesehen. Klar, die Bünde könnten NOCH glänzender poliert sein, aber spätestens nach 6-8 intensiven Spiel merkt man den Unterschied sowieso nicht.

Ibanez JEM70V

Die Kopfplatte ist Ibanez-Typisch nach hinten gewinkelt, was dazu führt, dass die Saiten mehr Druck auf den Sattel ausüben. Das hilft natürlich beim Sustain und beim Schwingverhalten. Alle Steve Vai Gitarren sind mit einem locking Tremolo ausgestattet, das sowohl am Sattel wie auch am Steg über direkte Klemmung der Saiten verfügt. So können sich die Saiten selbst bei extremen Tremolo-Eskapaden nicht verstimmen. Das Wechseln der Saiten gestattet sich so natürlich etwas aufwendiger – aber einen Tod muss man halt sterben. Profi-Tipp: Immer nur eine Saite wechseln und direkt auf Stimmung bringen, dann geht das Wechseln der Saiten extrem viel schneller von der Hand.

Pickups und Sound der Ibanez JEM70V

Ibanez JEM70V

Trocken gespielt bringt die Gitarre ein ausgewogenes, wenn auch leicht schwachbrüstiges Klangbild zum Vorschein. Das liegt natürlich am Holz und dem relativ dünnen Hals. Zudem empfiehlt es sich, bei dieser Art von Axt die auch ab Werl installierten 009-42 Saiten zu verwenden, um das tolle Tremolo optimal nutzen zu können. Mit 010 gäbe es natürlich mehr Output, aber halt auch ein viel schwergängigere Tremolo. Angeschlossen geht dann aber bei der JEM richtig die Sonne auf!

Die Pickups sind ein alter bekannter und wurden speziell für Steve Vai von DiMarzio entwickelt. Evolution heißen die Teile, die sich durch hohen Output und stramme Mitten auszeichnen. Für singende Lead Sounds der absolute Hammer, ebenso wie für Rock und Metal-Riffs. Clean klingen die Pickups o.k., aber es wird wohl niemand diese Gitarre kaufen um damit Funk oder klare Strat-Sounds zu spielen. Mit dem richtigen Amp bekommt man aber durchaus brauchbare Cleansounds hin.

Steg und Halshumbucker spielen Ihre Stärken vor allem im High-Gain Bereich aus. Singenden, kreischende und (mit dem Halspickup) flötende Solosounds sind überhaupt kein Problem. Schnelle Läufe haben die nötige Akzentuierung und „schmatzen“ richtig schön. Genau dafür wurden die Pickups gebaut!

Ibanez JEM70V

Fazit zur Steve-Vai-Gitarre

Ibanez JEM70V

Für Steve Vai Fans ein muss, für alle Gitarristen die gerne kompliziert und schnell spielen eine hervorragende Wahl. Wer überlegt, ob die neueren Made in Indonesia Gitarren mit den Japan-JEMS mithalten können kann ich nur sagen: 100%. Ich bin völlig begeistert von dieser Gitarre und sie ist zu einer meiner Hauptgitarren Live und im Studio geworden. Einen wirklichen Schwachpunkt kann ich nicht finden, denn die Idee und Umsetzung dieser Gitarre treffen ins Schwarze. Klar ist sie nicht für jeden geeignet, man muss schon den Stil von Vai, Satriani oder Petrucci mögen, um sich mit dieser Gitarre anzufreunden. In diesem Stil ist sie aber meiner Ansicht nach unter den TOP3 von allem was es gibt. Und das zu einem sehr moderaten Preis.

Preis-Leistung: 10 von 10 Punkten!