Eine Gitarre, ein Plektrum, vielleicht noch ein Amp und schon kann es losgehen… Theoretisch ja, praktisch „braucht“ man im Gitarristenleben noch ein paar weitere schöne Dinge, um für sich selbst den maximalen Spaß herauszuholen. Meine persönlichen „Favorite Tools“ habe ich Dir hier einmal aufgelisten – viel Spaß!
Stimmen ist leider ein notwendiges Übel für alle Gitarristen. Vor allem die G-Saite… Du weißt schon. Ich habe mir angewöhnt, vor jedem Spielen zu stimmen. Das nervt normalerweise sehr, aber mit dem Polytune Clip macht es sogar manchmal Spaß. TC Electronics hat mit diesem Gerät einen Volltreffer gelandet. Klar, es gab vorher schon Stimmgeräte zum an-die-Kopfplatte clippen – aber es gab noch keines, das so cool war. Und siehe da: Fast jeder hat es und trotz des recht hohen Preises ist es ein absoluter Verkaufsschlager. Wenn Du es auch hast, weißt Du warum. Es macht einfach Spaß! Der Clou beim Polytune: Du kannst alle Saiten auf einmal anschlagen und das Gerät sagt Dir, welche verstimmt sind. Dann kannst Du die einzelne Saite wie bei jedem normalen Stimmgerät, nur etwas genauer und komfortabler, in die richtige Stimmung bringen. Dadurch, dass die Soundabnahme durch den Kontakt zum Holz passiert (ohne Mikro), geht das auch bei einer lauten Band oder während Du ein Youtube Video schaust. Super! Link zum Polytune Clip bei Thomann (KLICK) oder Amazon (KLICK)
Am meisten Spaß macht das üben, wenn Du zu einem Play-Along oder Jamtrack spielst. Wenn Du Songs raushörst, willst Du natürlich am Ende zum Original mitspielen und richtig abrocken. Das Problem ist, wenn Du das mit iTunes oder einer normalen Playersoftware machst, bist Du an die Geschwindigkeit und Tonart des Originals gebunden. Willst Du z.B. zu einem alten AC/DC Song spielen wie z.B. Highway to Hell, der um ziemlich genau einen Viertelton verstimmt ist, müsstest Du eigentlich Deine Gitarre umstimmen. Oder Du willst More than Words üben – bei diesem Song ist die Akustikgitarre 1/2 Ton tiefer gestimmt. Nervig, dann alle 6 Saiten umzustimmen, oder? Mit diesen beiden Programmen kein Problem. Verstimme einfach das Original, bis es passt! Die Algorhytmen sind so gut, dass Du die Veränderung kaum hören kannst, aber Deine Gitarre „passt“ auf einmal. Andere Anwendung: Du willst ein Solo von Steve Vai nachspielen. Der lauf ist sauschnell, und Du kannst so viele Töne auf einmal nicht verarbeiten. Stell doch den Speed einfach auf 50%, und schon hörst Du genau was der Meister da tut. Diese Funktionen und noch vieles mehr liefern Dir diese beiden Programme. Transcribe! gibt es für Mac, PC und sogar (!) Linux. (LINK) Anytune gibt es für Mac und iOS (also iPad und iPhone). (LINK iOs) (LINK Mac-App) Beide Programme machen im Prinzip das gleiche – auf dem Computer würde ich Transcribe! nehmen und auf den Mobilgeräten Anytune.
Ein Looper ist ein Gerät, welches Dein Spiel aufnimmt und auf Knopfdruck direkt wiedergibt. Einfach super zum üben! Du möchtest z.B. einen Lick über einen A-Moll Akkord üben? Spiel Dir ein 2-Taktiges strumming auf den Looper, Taste drücken, und schon hast Du ein endloses Play-Along. Schneller geht es nicht, auch wenn Du direkt am Computer sitzt und ein Aufnahmeprogramm hast. Außerdem lernst Du durch den Looper, besser in Time zu spielen – bzw. Du hörst Dich öfter selbst spielen und schulst Dein Ohr im Hinblick auf Dein Timing. Jeder Gitarrist sollte einen Looper haben! Looper gibt es von vielen Firmen und in verschiedenen Ausführungen – ich selbst benutze den Ditto von TC Electonics, weil er so schön klein ist und supereinfach zu bedienen. Weiter gute Optionen sind Looper der Firmen Boss und Digitech. Link zum Ditto Looper bei Thomann (KLICK) Link zum Boss-Looper bei Thomann (KLICK)
Viele Gitarristen kennen das: Nach einiger Zeit fühlt sich die Gitarre „Stumpf“ an und die Finger flutschen nicht mehr so über die Saiten, wie sie das mal getan haben. Meistens ist der Grund dafür Handschweiß, der auf den Saiten getrocknet ist. Je nachdem wie stark Deine Hände beim spielen schwitzen, ist dieser Zustand nach ein paar Tagen oder erst nach ein paar Wochen erreicht. Auf jeden Fall kommt er irgendwann. Was tun? Neue Saiten aufziehen? Kann man, muss man aber nicht. Denn dafür gibt es ein Heilmittel: Fastfret von GHS oder Limonenöl. Bitte?
Hier bekommst Du ein Stück spezielles Wachs an einem Holzstab, welches Du auf die Saiten aufträgst. Das reinigt die Saiten und überzieht diese auch gleich mit einem Film, der die Saite vor weiteren Verschmutzungen schützt. Fastfret empfehle ich für alle, die eher wenig schwitzen. Das Limonenöl macht das gleiche, nur musst Du hier mit einem weichen, nicht fusselnden Tuch etwas mehr Handarbeit anlegen. Dafür kannst Du auch stark „verschweißte“ Saiten wieder schön glatt machen. Ich benutze beides je nachdem wie sich die Saiten anfühlen. Das schöne beim Fastfret ist, dass es extrem schnell und einfach geht. Das schöne beim Limonenöl ist, dass es zusätzlich noch gut riecht und – vor allem wenn Du nicht zu sparsam damit umgehst – das Griffbrett pflegt. Vorsicht bei Ahorn-Griffbrettern: Diese sind meist lackiert, dann musst Du darauf achten, dass Du die Ölrückstände sauber abwischst. Link zu Fastfret bei Thomann: (KLICK) Link zu Limonenöl bei Thomann: (KLICK)
IPT Inner Pulse Trainer ist eine App für iOS oder Android Betriebssysteme. Eigentlich ist sie ein Zusatz zu Frank Mellies Konzept mit dem gleichen Namen (link zur Website), doch kann man sie wunderbar als Ersatz für jedes Metronom verwenden. Die App ist einfach perfekt, für alle Arten von Clicks zum Verbessern Deines Timings zu erzeugen. Beispiele: Es gibt Viertel, Achtel und Sechzehntel-Clicks Du kannst „Clicks with Gaps“ benutzen, dass heißt dass z.B. ein Takt 4 Viertel klicken und dann ein Takt gar nichts Du kannst Dir clicks mit Synkopen einstellen, um an bestimmten Rhythmischen Schwierigkeiten zu arbeiten. Früher habe ich immer die Metronom-App „Dr. Betotte“ benutzt – mittlerweile nehme ich fast nur noch den IPT, weil er so flexibel ist. Die App kostet gerade mal 5 Euro – unbedingt auschecken! Link zum iOS Store (KLICK) Link zum Android Store (KLICK)
Ja ich weiß, es sieht doof aus und so weiter. Aber ein Fußbänkchen ist leider nun mal eins der wichtigsten Tools für einen Gitarristen. Es bringt die Gitarre in eine Position, bei der Deine Schultern entspannen können. Wenn Du die Gitarre auf dem anderen Knie bettest, ziehst Du automatisch die Schulter Deiner Anschlagshand hoch, oder Deine Wirbelsäule ist schief. Oder beides. Das ist für die Kraftübertragung beim Gitarrespielen suboptimal und kann im Schlimmsten Fall zu Kreuzschmerzen führen, vor allem wenn Du nicht genug Sport zum Ausgleich machst. (Du machst doch Sport oder?). Benutze deshalb unbedingt ein Fußbänkchen, um gerade auf Deinem Stuhl zu sitzen und Deinen Rücken zu entlasten. Vor allem wenn Du älter wirst, wirst Du mir irgendwann danken – falls Du den Tipp befolgst 🙂 Fußbänkchen gibt es von vielen Firmen – ich bevorzuge die von K&M für um die 10 Euro, da sie länger halten als die der Konkurrenz. Link zum Fußbänkchen bei Amazon (KLICK)
Wie oft habe ich das schon erlebt. Beim Auftritt hat sich auf einmal eine Schraube von der Gitarre gelöst – aber niemand hat einen Schraubenzieher oder Imbuss-Schlüssel dabei… Gerne passiert das z.B. mit Gurtknöpfen oder den Schrauben, die von oben die Stimmmechanik festhalten. Deshalb solltest Du IMMER die wichtigsten Werkzeuge für Deine Gitarre dabei haben! Dazu gehören: – Imbuss für alle Schrauben, die an Deiner Gitarre sind (Halsstab, Bundreinheit, Höhenverstellung) – Kreuzschlitz-Schraubenzieher der passt (es gibt verschiedene Größen, vorher probieren) – Spezieller Schlüssel – Falls nötig – zum Einstellen des Halses. – Saitenkurbel (falls Du keine Locking Tuners hast) – Eine kleine Tube Holzleim und ein paar Streichhölzer (Falls der Gurpin nicht mehr fest geht) Das ist schon einmal die Grundausstattung, die natürlich stark von Deiner Gitarre abhängt. Überlege Dir einfach vorher, was passieren könnte, wenn alles schief läuft, und sorge vor. Am besten lässt Du alles immer in Deiner Gitarrentasche, dann kannst Du auch nichts vergessen. Und wenn Du schonmal dabei bist, leg noch ein paar Plektren, einen Satz Saiten und einen Saitenschneider rein. Für viele Schrauben passt ein spezielles Multitool, welches z.B. bei den Premium-Modellen von Ibanez mitgeliefert wird. Gibt's natürlich auch einzeln zu kaufen. Probiere trotzdem vorher, ob alles passt! Link zum Multitool bei Amazon (KLICK)
Einen Gitarrenständer für Daheim hast Du, oder? Wenn nicht – der Gitarrenständer für Daheim ist extrem wichtig. Du solltest Deine Gitarre(n) immer in Deiner Nähe haben und in Sichtweite. Wenn Du immer erst alles auspacken musst, wirst Du weniger üben – das ist Fakt. Nur so nebenbei… Ein Gitarrenständer zum mitnehmen ist fast noch wichtiger! Egal ob Du zum Gig oder zur Probe fährst, Du musst immer irgendwann Deine Gitarre mal zur Seite legen. Und dann passieren ohne Gitarrenständer die meisten Unfälle! Die Sängerin bleibt mit ihren zerrissenen Jeans hängen, die Gitarre fällt um und wenn Du Pech hast, die der Hals gebrochen. Das muss nicht sein! Nimm Dir immer einen Ständer mit! Jetzt wirst Du vielleicht sagen „Die sind aber so ätzen zu transportieren und passen nirgens rein“ oder „die mobilen Dinger sind so doof auf und abzubauen“. Ich habe natürlich einen Tipp für Dich. Dieser Ständer von K&M passt in jede Gitarrentasche, ist superleicht und innerhalb von einer Sekunde aufgebaut, bzw. aufgeklappt. Ich habe in jeder Tasche einen, so dass mir keine gitarren mehr umfallen können. Und zur not kann man auch ein iPad draufstellen 🙂 Link zum Ständer bei Thomann Akustikgitarre (KLICK) E-Gitarre (KLICK) Hinweis: Der E-Gitarrenständer war eigentlich auch von K&M – aber anscheinend hat Thomann die komplette Marge aufgekauft. Ich habe den alten K&M und den neuen Thomann – die beiden sind 100% identisch 🙂 Update: Man kann sogar auf dem Produktbild das K&M Logo sehen lol.