Fender Mexico Stratocaster Standard im TEST (mit Video)

Letztes Update: 
16. Dezember 2016
Von Bernd Kiltz
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Was ist eine Strat?

Was also ist das Geheimnis einer Strat?

Das Testobjekt: Fender Mexico Stratocaster Standard

Strat akustisch gespielt

Pickups der Fender Mex Stratocaster

Fazit

Was ist eine Strat?

Fender Mexico Stratocaster

Fender Mexico Stratocaster. Die Fender Stratocaster ist eigentlich DER Klassiker unter den E-Gitarren. Ein absolut geniales Design ihres Entwicklers Leo Fender, denn die Konstruktion ermöglicht sowohl einen tollen Sound wie auch eine sehr wirtschaftliche Herstellung. Eine Strat zu bauen ist viel einfacher als eine Les Paul (gewölbte Decke, eingeleimter Hals). Kopien von Strats mit mehr oder weniger starken Veränderungen bzw. Verbesserungen dominieren heute den kompletten E-Gitarrenmarkt. In vielen Stilistiken wie Funk, Blues und Rock ist die Fender Strat maßgeblich am heutigen Sound dieser Genres beteiligt. Guitar Heros, wie z.B. Jimi Hendrix, Stevie Ray Vaughan oder Richie Blackmore, wären ohne Strat bestimmt auch nicht das geworden, was sie heute sind. Stevie ist leider schon tot. Aber ihr wisst, was ich meine.

Was also ist das Geheimnis einer Strat?

Fender Mexico Stratocaster

Flacher Body aus Erle, abgeflachte Korpuskonturen, ein geschraubter Ahornhals und entweder Palisander oder Ahorn Griffbrett. Dazu in der klassischen Ausführung 3 Singlecoil-Pickups mit einem 5-Weg Schalter und 1x Volume und 2x Tone (getrennt für Hals und Mittelpickup). Und nicht zu vergessen das Tremolo (richtig wäre eigentlich Vibrato Bar), welches leichte Tonhöhenänderungen nach oben und unten ermöglicht. Den Sound einer guten Strat kann man als glockig, klar und schmatzig bezeichnen.

Das Testobjekt: Fender Mexico Stratocaster Standard

Kommen wir nun zum Testobjekt, einer in Mexiko gebauten Standard Strat. Hier direkt der Video-Test – sogar zum ersten mal in 4k, hiha 🙂

Details Fender Mexico Stratocaster

Der Straßenpreis der Fender Mexico Stratocaster Standard liegt um die 600 Euro. Sie ist den alten Klassikern nachgefunden und es hat sich nicht viel geändert. Zum Glück wurde aber ein „Vintage Feature“ nicht angewandt, so ist der Halsverstellstab frei von der Kopfplatte zugänglich. Bei Vintage-Strats muss man dazu den Hals ausbauen (!), auf gut Glück ohne Saitenspannung einstellen, wieder einbauen, testen – wenn’s stimmt hat man Glück gehabt, wenn nicht von vorne das ganze (ätzend). Nicht so bei der Fender Mexico Stratocaster Standard – das 21. Jahrhundert hat hier Einzug gehalten. Nicht nur beim Halsstab, sondern auch beim Griffbrettradius, der erfreulich flach ausfällt und so ein Ziehen der E-Saite um mehr als einen Ganzton erlaubt. Sehr schön! Die Mechaniken sind Standards von Fender und völlig ok – wie auch die Stimmstabilität, solange man das Tremolo nur leicht benutzt.  

Strat akustisch gespielt

Ohne Amp angespielt zeigt die Gitarre einen sehr lauten und ausgewogenen Sound. Das hat nichts mit den Mexiko-Strats mehr zu tun, die vor circa zehn Jahren angespielt habe. Die Qualität ist VIEL besser geworden. Man merkt generell, dass die Billiglohn-Länder (auch China, Korea und Indonesien) es mittlerweile richtig drauf haben. Gut für uns – es gibt mittlerweile kaum mehr richtig schlechte Gitarren.

Griffbrett der Mexico Fender Stratocaster

Diese hier ist sogar richtig gut. Direkte Ansprache, langes Sustain, keine Deadspots auf dem Griffbrett, super eingestellt, Bünde ordentlich verarbeitet, Hals schön seidenmatt lackiert, Sattel gut abgerichtet. Ich bin ziemlich begeistert von der Gitarre, obwohl ihr von meinen anderen Tests schon wisst, dass es nicht meine favorisierte Marke ist 🙂 Einen kleinen Makel gibt es aber doch. Eigentlich sind es zwei, aber erstmal das wichtige: Die Schraube, die über dem Mittelpickup das Schlagbrett festhält, ist sehr scharf. Wenn man da versehentlich fest mit der Hand drüberkommt, gibt es einen Kratzer. Nicht blutend, aber schlimm genug. Sollte nicht sein und so nicht die Endkontrolle verlassen. Aber naja, einfach mit etwas Schleifpapier drüber und der Spuk ist vorbei. Das andere Manko ist etwas „persönlicher“ – mittlerweile haben alle Hersteller rausgefunden, dass man den Hals/Korpusübergang angenehmer gestalten kann. Zum Beispiel mit einer kleinen Abflachung. Zudem wäre auch locker noch Platz für den 22. Bund gewesen, so dass man bis zum hohen E ziehen kann. Das ist aber meckern auf hohem Niveau.

Pickups der Fender Mex Stratocaster

Details der Fender Mexican Stratocaster

Die Pickups sind Fender Mexico Standard Pickups. Unspektakulär, aber genau so wie man es von einer Strat erwartet. Nebengeräusche sind erfreulich gering. Die Regler arbeiten butterweich – der Volume Regler könnte vielleicht im Bereich von 8 bis 10 etwas feiner reagieren. Alles in allem ist der elektronische Bereich aber völlig in Ordung. Vor allem für diese Preisklasse. Mann kann alle typischen Strat-Sounds ohne große Probleme direkt spielen. Siehe Video.

Fazit zur Fender Mexico Stratocaster Standard

Wer eine gute Strat sucht und kein Vermögen für eine Masterbuild von John Cruz ausgeben will (so 7000 Euro), der sollte sich unbedingt die Mexiko-Modelle ansehen und eventuell mit den American Standards vergleichen. Sehr viel Strat für vergleichsweise wenig Geld. Link zur Gitarre bei Thomann: (KLICK)