Test: Ibanez AS 53 Halbakustische Jazz/Bluesgitarre

Letztes Update: 
07. Juni 2016
Von Bernd Kiltz
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Bauform der halbakustischen Gitarre Ibanez AS 53

AS-53-Pickups

Verarbeitung der halbakustischen Gitarre

Sound der Ibanez-Halbakustik

Fazit zur AS 53

Ibanez AS 53. Du willst die Welt des Jazz, Blues oder Rockabilly erforschen, möchtest aber nicht ein Vermögen ausgeben? Dann könnte diese halbakustische Gitarre genau das Richtige für Dich sein. Für nur 299,- Euro Listenpreis bekommst Du ein vollwertiges Instrument, bei dem alles funktioniert, wie es soll. Das Ganze auch noch mit der für Ibanez typischen Top-Bespielbarkeit. Aber fangen wir von vorne an.

Bauform der halbakustischen Gitarre Ibanez AS 53

Bei der AS53 handelt es sich um eine halbakustische E-Gitarre im Stile einer Gibson ES335. Für eine „echte“ 335 legst Du mal locker 2000 Euro hin – so dass wir es hier mit einem echten Schnäppchen zu tun haben. Der Hals ist bei diesem Typ von Gitarren eingeleimt, die Saiten laufen am Steg in ein Stop Tailpiece, was sowohl das Einstellen der Bundreinheit wie auch das Saitenwechseln sehr vereinfacht. Die Gitarre hat 22 Bünde, die ich als medium-jumbo bezeichnen würde. Werksseitig sind 10-46 Saiten aufgezogen. Da es sich um eine Gitarre „Made in China“ handelt, sind die Saiten leider einer der Schwachpunkte. Hier würde ich direkt Hand anlegen und z.B. D’addario Saiten aufziehen. Gut zu dieser Gitarre passen meiner Ansicht nach 11-52. Dazu musst Du den Hals etwas nachjustieren, also ca. 1/4 bis 1/2 Umdrehungen im Uhrzeigersinn die Schraube unter der Abdeckplatte an der Kopfplatte anziehen. Solltest Du Dich da nicht rantrauen, lass es einen Gitarrenbauer oder Gitarrenladen Deines Vertrauens machen – oder Deinen Gitarrenlehrer, wenn er sich dazu bereiterklärt.

Die halbakustische Gitarre Ibanez AS 53

AS-53-Pickups

Bei den Pickups handelt es sich um zwei Humbucker aus Ibanez‘ eigener Fertigung. Die Pickups klingen „o.k.“, ich würde sie nicht als das Highlight dieser Gitarre bezeichnen. Die Höhen sind etwas unausgewogen, aber nichts, was man mit etwas Kompressor und EQ nicht aus der Welt schaffen könnte. Anspruchsvolle Ohren werden die Pickups austauschen wollen. Fairerweise sei hier gesagt: Pickups, die wesentlich besser klingen, kosten Dich mindestens 90,- Euro das Stück. Man muss also hier auch den Gesamtpreis bedenken. Wenn die Pickups 180,- kosten bleiben für den Rest der Gitarre 120,- übrig, und dafür bekommst Du in Deutschland noch nicht einmal das reine Holz und den Steg, geschweige denn die Mechaniken.

Verarbeitung der halbakustischen Gitarre

Die Verarbeitung der Gitarre ist für diese Preisrange vorbildlich. Es gibt keine scharfen Kannten, alles ist richtig festgeschraubt und die Mechaniken sorgen für eine saubere Stimmung, die auch beim Bending hält. Vorausgesetzt natürlich, Du hast den „Schlupf“ aus den Saiten gezogen, sie also mehrmals gedehnt und der Materialermüdung vorzubeugen. Das musst Du allerdings auch bei einer Gitarre für 5000,- Euro machen 🙂

Das Griffbrett der halbakustischen Ibanez AS 53

Sound der Ibanez-Halbakustik

Die Pickups der halbakustischen Ibanez AS 53

Der Sound der Ibanez AS 53 ist trocken gespielt überraschend frisch und laut. Bauform – und Holzbedingt gibt es eine leichte Mittenbetonung, die aber eher angenehm säuselt als nervt. Verstärkt gespielt kommt ca. 90% des überzeugenden Charakters an – hier sind die Pickups das schwächste Glied, was aber nicht heißen soll, dass es nicht gut klingt. Nimm den Tonregler etwas zurück und schalte auf den Halspickup, und Du hast den typischen Jazzsound á la Wes Montgomery oder George Benson – entsprechende Verstärkung vorausgesetzt und mit leichten EQ-Korrekturen. Den Tone-Regler aufgedreht und etwas mehr Gain, schon sind wir bei einem satten Bluessound. Auch bei Rock-Rhythmus-Sounds á la Brian Adams macht die Gitarre eine gute Figur.

Fazit zur AS 53

Wenn Du in die Welt des Jazz eintauchen willst oder eine halbakustische Gitarre für knackige Blueslicks suchst, bist Du bei der AS53 genau richtig. Wenn Du etwas mehr Geld übrig hast, lohnt es sich, auch die übrigen Modelle der AS-Serie anzuchecken und dann abzuwägen. Die einzige Schwachstelle der Gitarre sind die Pickups. Die Super 58 PUs der höheren Modelle klingen eindeutig besser, und es lohnt sich, die zusätzliche Kohle zu investieren. Klar, 629,- Straßenpreis für die AS93 gegen 299,- für die AS53 sind eine Menge und jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er das ausgeben will oder kann. Meine Empfehlung ist aber auf jeden Fall: Ausprobieren und vergleichen.

Die Rückseite der halbakustischen Ibanez AS 53

Ansonsten ist die Ibanez AS53 eine sehr gute Wahl als erste halbakustische Gitarre. Zudem finde ich die matte Optik viel schöner als die der höheren Modelle – aber das ist natürlich Geschmacksache. Link zur halbakustischen Gitarre bei Musik Produktiv: KLICK Link zur halbakustischen Gitarre bei Amazon: KLICK